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François Xavier Bon de Saint Hilaire: Dissertation sur l’Araignée

Spinnenfäden

Ex Musæo Caroli Nodier

François Xavier Bon de Saint Hilaire:

DISSERTATION | SUR | L’ARAIGNÉE || CONTENANT LA VERTU | & les Proprietés de cet Inſecte, avec la qualité & | l’Uſage de la Soye qu’il produit & des Goutes | qu’on en tire pour la Guériſon de l’Apoplexie, de | la Létargie & de toutes les Maladies Soporeuſes, | compoſée par Monsieur BON, Aſſocié Honoraire | de l’Academie Royale des Sciences à Montpellier, | & Premier Preſident en Survivance de la Cour des | Comptes, Aydes & Finances de Languedoc. || ON a ajoûté à la Fin de cette Diſſertation une Lettre | ſur le même Sujet, écrite à Monsieur BON, le | 26. Janvier 1710. par le R. P. POUGET, | Prêtre de l’Oratoire, Docteur de Sorbonne & | Abbé Commandataire de Chambon.

Paris: Joseph Saugrain, 1710.

Octavo. 178 × 116 mm. [7], [1 weiße], 32 Seiten.

Dunkelblaues Maroquin des 19. Jahrhunderts auf fünf echten, erhabenen Bünden, die goldgeprägte Titelei auf zweitem Feld, die anderen jeweils mit blindgeprägten Rähmchen aus Doppellinien, die Deckel mit Randrahmen aus blindgeprägten Doppellinien. Stehkantenvergoldung aus einer Linie; reiche, zierliche Innenkantenvergoldung, dreifarbige handgestochene Seidenkapitale, Goldschnitt, Vorsätze aus Kamm-Marmorpapier. Signiert auf dem vorderen fliegenden Blatt verso oben: „H. Duru“. Zu Hippolyte Duru cf. Fléty p. 65. Er band zwischen 1843 und 1863, nahm an der Ausstellung von 1849 teil, 1863 überließ er seine Werkstatt seinem Partner Chambolle. Er verstarb 1884.

Nachdruck in Oktav der im selben Jahr erschienenen ersten Ausgabe in Duodecimo. Nodier beschreibt dies Werk in „Description raisonnée d’une petite bibliothèque“, Nr. 111. Der Franzose Bon de Saint Hilaire (1678-1761) versuchte 1709, ein Gewebe aus den Fäden von Spinnen herzustellen. Zahlreiche Kokons wurden gekocht, gewaschen und getrocknet und der erhaltene Faden mit feinen Kämmen gesammelt. Man stellte daraus einige Handschuhe und Strümpfe her. Eine fabrikmäßige Produktion war jedoch nicht erfolgreich, da die Massenhaltung von Spinnen in abgeschlossenen Räumen aufgrund von Kannibalismus sich als nicht möglich herausstellte. Auch ergab sich nach einiger Berechnung, daß eine Herstellung nicht profitabel sei, da etwa 1,3 Millionen Kokons von Spinnen nötig sind, ein Kilogramm ihrer Seide zu produzieren.

Einband nahe dem oberen Kapital minimal berieben, Vorderdeckel oben fast unmerklich ausgeblichen. Auf dem vorderen Innenspiegel des goldgeprägte Exlibris von Charles Nodier: „Ex Musæo Caroli Nodier“. „Eine der interessanten Sammlerfiguren aus diesem Zeitalter ist Charles Nodier gewesen, der ein feines bibliophiles Verständnis mit einem tiefgründigen bibliographischen Wissen vereinte. Nodier hat sich durch die Verbindung dieser Eigenschaften ein so überragendess Ansehen verschafft, daß der Klang seines Namens noch heute den vieler zeitgenössischer Mitbewerber übertönt. Das Exlibris mit der Aufschrift ‚Ex Musaeo Caroli Nodier‘ bleibt eine Auszeichnung für jedes Buch“ (Hans Fürstenberg: Das französische Buch im achtzehnten Jahrhundert und in der Empirezeit. Weimar: Gesellschaft der Bibliophilen, 1929. p. 266). Schönes Exemplar des äußerst seltenen Werkes.

Reprint of the first edition, printed in the same year, scarce. 19th-century blue morocco, bound by Duru. From the library of Charles Nodier, with his exlibris. In 1709 a Frenchman, Bon de Saint-Hilaire (1678-1761), demonstrated the possibility to make fabric from silk. Many cocoons were boiled, washed and dried and the thread was collected with fine combs. Some socks and gloves were produced. Yet Bon de Saint-Hilaire failed to mass-produce silk in his highdensity spider farms because of cannibalism among his spiders. A study to the economic yield of this method revealed that this would never be profitable: it was calculated that 1.3 million spider cocoons were needed to produce one kilogram of silk.

Brunet VI,5923 – Blake 57 mit Ausgaben 1726 & 1748 – Bibliographien.