Pierre Galland
Pierre Galland:
DE AGRORVM CONDITIO-|nibus, & conſtitutionibus limitum, | SICVLI FLACCI lib. I. | IVLII FRONTINI lib. I. | AGGENI VRBICI lib. II. | HYGENI GROMATICI lib. II. | VARIORVM AVCTORVM | Ordines finitionum. De iugeribus metiundis, | Finium regundorum. Lex Mamilia. Colonia-|rum pop. Romani deſcriptio. Terminorum in-|ſcriptiones & formæ. De generibus lineamen-|torum. De menſuris & ponderibus. | Omnia figuris illuſtrata. || PARISIIS, M. D. LIIII. | Apud Adr. Turnebum typographum Regium. | EX PRIVILEGIO REGIS.
Kolophon fol. c2v: EXCVDEBAT LVTETIAE PARISIO-|RVM VIII. CAL. DECEMBR. | M. D. LIIII.
Paris: Adrien Turnèbe, 1554.
Quarto. 229 × 168 mm. [2] Bll.; 256 Ss., [6] Bll. (Index); 20 Ss. - Lagenkollation: *2, A-Z4, AA-KK4, LL2, a-b4, c2.
Modernes Pergament im Stil der Zeit.
Seltene erste Ausgabe dieser Sammlung antiker Drucke zur Landvermessung im weitesten Sinne, herausgegeben von Galland und dem Verleger Adrien Turnèbe anhand eines Manuskriptes, das sie in der Bibliothek des Klosters St. Bertin zu Saint-Omer fanden. „Galland, das Haupt des boncourischen Collegii zu Paris, und Canonicus unserer lieben Frauen, von Aire in Artois, war in Sprachen, Humanioribus und der Theologie sehr geübt, ...“ (Jöcher II,839).
¶ Dreizehn ganzseitige Holzschnitte illustrieren den Kommentar von Aggenus Urbicus auf foll. K3v-M1v; die folgenden Texte sind mit weiteren 134 ähnlichen, meist kleineren Holzschnitten und Diagrammen versehen, darunter zwei Wiederholungen; neun Seiten geben antike Symbole wider. Es ist nicht festzustellen, ob die bei Mortimer erwähnte aufgeklebte Erweiterung des Holzschnittes auf fol. R4r, der oben wiedergegeben ist, überhaupt gedruckt oder handschriftlich eingefügt wurde und allen Exemplaren beigegeben sein sollte, der Holzschnitt ist jedoch auch ohne diese Erweiterung in sich vollständig. Dieses Exemplar etwas breitrandiger als das der Harvard College Library.
Adams G 147 - BM STC fr 197 - Mortimer 244 - cf. Hamberger II,229 - SBB-PK (Berlin) wohl Kriegsverlust – Bibliographien.
Ich erlaube mir eine kleine Abschweifung:
„Sonst aber lassen Sie es sich gesagt sein, daß ich der Landvermesser bin, den der Graf hat kommen lassen. Meine Gehilfen mit den Apparaten kommen morgen im Wagen nach. Ich wollte mir den Marsch durch den Schnee nicht entgehen lassen, bin aber leider einigemal vom Weg abgeirrt und deshalb erst so spät angekommen. (…) »Wo habt ihr die Apparate?« fragte K. »Wir haben keine«, sagten sie. »Die Apparate, die ich euch anvertraut habe«, sagte K. »Wir haben keine«, wiederholten sie. »Ach, seid ihr Leute!« sagte K., »versteht ihr etwas von Landvermessung?« – »Nein«, sagten sie. »Wenn ihr aber meine alten Gehilfen seid, müßt ihr doch das verstehen«, sagte K. Sie schwiegen. »Dann kommt also«, sagte K. und schob sie vor sich ins Haus.“
— Franz Kafka: Das Schloß.
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Jean Boulenger:
La Geometrie ou mesure des Lignes droittes esloignees, par le quarré geometrique. Nouuellement mise an lumiere (...) Seconde Edition.
Paris: Jean Moreau, 1627 (überdruckt 1628).
Quarto. 194 × 141 mm. [8], 174 (recte 172), [8] Seiten. Mit einem gestochenen Titel, 71 Kupferstichen, acht geometrischen Holzschnitten (meist ca. 57 × 93 mm) sowie Zierleisten und Initialen.
Broschur der Zeit.
Behandelt die angewandte Geometrie zur Höhen- und Landvermessung. Die feingestochenen Kupfer mit detailreichen Landschaftsausschnitten und Figuren.
Goldsmith B1593.